Sie sind ein fester Bestandteil unseres Familienlebens und entscheiden nicht selten darüber, ob die Stimmung zuhause gut oder schlecht ist: Die Rede ist von kindlichen Gefühlen. Von ausgelassener Fröhlichkeit über aufbrausende Wut bis hin zu betrübter Melancholie – Gefühle bei Kindern haben so viele verschiedene Gesichter, dass es wirklich schwer ist, sie alle „zu greifen“ und über sie zu sprechen.
Wir wollen es in diesem Beitrag dennoch versuchen und euch erklären, warum Gefühle für Kinder so wichtig sind, wie sie Gefühle empfinden, wie sie sie ausdrücken und wie ihr als Eltern euren Kindern dabei helfen könnt.
Wann entwickeln Kinder Gefühle?
Kinder haben von Geburt an Gefühle, die sie bedingt zum Ausdruck bringen können. Mal fühlen sie sich wohl und mal nicht. Mal haben sie Lust auf etwas und mal signalisieren sie ihrem Umfeld lautstark, das dem nicht so ist. Etwa ab dem sechsten Lebensmonat werden die Gefühle bei Kindern immer unterschiedlicher und intensiver – ein Prozess, der in den kommenden Jahren anhalten wird.
Zu anfänglichen Gefühlen wie Wohlbefinden, Neugier und Überraschung gesellen sich nach und nach Wut, Trauer und Angst, aber auch Euphorie, Geborgenheit und natürlich Liebe. Je älter ein Kind ist, desto komplexer gestaltet sich seine Gefühlswelt.
Wie drücken Kinder ihre Gefühle aus?
Kinder drücken ihre Gefühle unterschiedlich intensiv aus. Schon im Babyalter kann beobachtet werden, dass einige scheinbar ständig in sich ruhen, während andere schon bei vermeintlichen Kleinigkeiten leidenschaftlich protestieren. Auch im weiteren Verlauf ihrer Kindheit (und ihres Lebens insgesamt) gehen Menschen äußerst unterschiedlich mit ihren Gefühlen um. Neben den besonders gefühlsstarken gibt es auch Kinder, die keine Gefühle zeigen können oder große Schwierigkeiten damit haben. Und natürlich existieren zwischen diesen beiden Polen unzählige Abstufungen.
Besonders stark ausgeprägt sind die Gefühlsäußerungen im Kleinkindalter. In dieser Zeit liegen die meisten Gefühle sehr eng beieinander und zwischen liebevollem Kuscheln und ausgewachsenem Wutsturm vergehen oftmals nur Minuten. Das liegt daran, dass die Kinder einerseits immer mehr Gefühle wahrnehmen und kennenlernen, andererseits aber (noch) nicht in der Lage sind, diese differenziert zu äußern.
Kleine Kinder drücken ihre Gefühle meist ungefiltert aus,
- zu einen durch Lachen, Weinen und Schreien
- zum anderen körperlich, beispielsweise durch Schläge, Tritte und Beißen
Dieses Verhalten kommt unter Erwachsenen eher selten bis gar nicht vor. Daher empfinden wir es meist als besonders intensiv und auch anstrengend. Außerdem sorgt es dafür, dass wir Gefühle bei Kindern häufig falsch interpretieren und beispielsweise nicht erkennen, dass hinter einem Wutausbruch Enttäuschung oder Verlustangst steckt.
Je älter sie werden, desto differenzierter können Kinder ihre Gefühle einordnen, benennen und letztlich auch zum Ausdruck bringen. Es ist die Aufgabe von uns Eltern, sie dabei zu unterstützen, beispielsweise indem wir mit gutem Beispiel vorangehen und über Gefühle sprechen. Mehr dazu erfahrt ihr weiter unten im Beitrag.
Wie nehmen Kinder Gefühle wahr?
Die meisten Kinder nehmen Gefühle in der Regel sehr stark wahr. Das liegt an unterschiedlichen Faktoren:
- das Gefühlsspektrum der Kinder wird von Lebensmonat zu Lebensmonat größer (was beunruhigen kann)
- Gefühle können je nach Alter schwer klar benannt werden (was frustrieren kann)
- Gefühle bei Kindern werden von Erwachsenen manchmal fehlinterpretiert (was weitere Emotionen auslöst kann)
- Gefühle lösen körperliche Symptome aus, die nicht (immer gleich) eingeordnet werden können (was verunsichern oder sogar ängstigen kann)
Welche Prozesse finden im kindlichen Körper statt?
Die Frage „Was lösen Gefühle bei Kindern in deren Körpern aus?“ ist natürlich eine extrem komplexe und kann an dieser Stelle nur oberflächlich beantwortet werden.
Wichtig zu wissen ist vor allem, dass eure Kinder ihre Gefühle körperlich spüren können – und diese Empfindungen müssen ab einem gewissen Alter eingeordnet und besprochen werden. Während Freude angenehm wie Brause im Bauch kribbelt, Angst einen Kloß in den Hals zaubert und sich Traurigkeit wie eine schwere Decke anfühlt, die über den ganzen Körper gelegt wird, ist Wut wie ein wilder Sturm, Stolz sorgt für Weite in der Brust und Kummer löst in besonders intensiven Fällen sogar körperliche Schmerzen aus.
Der Grund für diese und andere Wahrnehmungen ist der direkte Einfluss von Emotionen auf unseren Körper. Gefühle steigern oder senken den Herzschlag, lassen Muskeln anspannen oder erschlaffen, verändern die Hauttemperatur.
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Wie kann ich meinem Kind helfen, seine Gefühle auszudrücken?
Wenn Kinder Gefühle unterdrücken, ist das nie gut, weil es zum Beispiel zu sozialer Isolation und extremen Emotionen wie Aggression oder Depression führen kann. Um ihnen von Anfang an einen gesunden Umgang mit Gefühlen zu vermitteln und ihnen beim Ausdruck ihrer Emotionen zu helfen, könnt ihr als Eltern Folgendes tun:
1. Kindern Gefühle nie absprechen, sondern ernst nehmen
„Ach, das ist doch nicht schlimm!“, „Nun stell dich mal nicht so an.“, „Sei nicht so eine Heulsuse!“
Erwachsene neigen leider immer noch viel zu häufig dazu, Kindern ihre Gefühle abzusprechen beziehungsweise kindliche Gefühle nicht ernst zu nehmen. Dieses Verhalten ist fatal, denn es erschwert es den Kindern massiv, ihre Gefühle einzuordnen und schließlich auch verständlich zum Ausdruck zu bringen.
Wenn ihr also eurem Nachwuchs helfen wollt, Gefühle auszudrücken, dann hört ihnen zu, nehmt sie ernst und geht auf die entsprechende Emotion ein – auch (und erst recht) wenn sie euch unangebracht oder übertrieben erscheint.
2. Gefühle kennenlernen und benennen
An dieser Stelle haben wir eine kleine Übung für euch: Schreibt doch mal aus dem Stegreif und ohne zu googlen 20 verschiedene Emotionen auf.
Vielen von uns wird diese vermeintlich einfache Aufgabe schwerfallen, weil unser Gefühls-Wortschatz tatsächlich sehr begrenzt ist. Wie gut, dass ihr ihn ab sofort gemeinsam mit euren Kindern erweitern könnt!
Unterschiedliche Gefühle kennenlernen und konkret benennen ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass eure Kinder mit fortschreitendem Alter ebendiese zum Ausdruck bringen können. Und auch ihr selbst tut gut daran, eure Gefühle (noch) besser kennenzulernen, um sie im oft doch sehr stressigen Familienalltag schnell einordnen zu können.
Ein Tipp aus der Praxis: Bastelt gemeinsam mit euren Kindern ein „Rad der Gefühle“. Dieses ist ähnlich wie eine Jahresuhr aufgebaut und hilft gleichermaßen dabei, Gefühle spielerisch kennenzulernen und sie zu benennen.
3. Kindern Gefühle erklären
Mit Kindern über Gefühle sprechen heißt immer auch, ihnen die Gefühle zu erklären. Zugegeben: Diese Aufgabe ist nicht ganz einfach. Doch zum Glück gibt es tolle Hilfsmittel, beispielsweise:
- Kinderbücher über Gefühle
- Kinderlieder über Gefühle
- Kinderfilme und -serien über Gefühle
Vor allem (altersgerechte) Bücher sind aus unserer Sicht sehr gut geeignet, um eure Kinder in die spannende Welt ihrer Gefühle einzuführen und gemeinsam über Freude, Wut, Angst und Co. zu sprechen. Hier kommen ein paar Buch-Empfehlungen rund um Gefühle bei Kindern:
- Elisabeth Handke und Luisa Meißner: Maxi und die Gefühle-Helfer
- Elisa Eckartsberg: Wut, wofür bist du gut?
- Marlene Walter: Fussel und der Mutausbruch
- Anna Llenas: Das Farbenmonster
- Suzanne Lang: Jim ist mies drauf
- Mies van Hout: Heute bin ich
4. Mit gutem Beispiel vorangehen
Nicht zuletzt ist es wirklich wichtig, dass ihr als Eltern euren Kindern mit gutem Beispiel vorangeht. Denn wie sollen diese lernen, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, wenn sie keine Vorbilder dafür haben?
In diesem Sinne: Traut euch, über eure Gefühle zu sprechen – sowohl über die positiven als auch über die negativen . Benennt sie, überlegt gemeinsam, was der Auslöser war und welches Bedürfnis sich dahinter vielleicht verbirgt. Auf diese Weise lernen eure Kinder am besten einen gesunden Umgang mit ihren eigenen Gefühlen.
Mit der Xplora Smartwatch in Verbindung bleiben und den Liebsten zwischendurch zeigen, dass man da ist. Egal ob Oma, Opa, Tante, Onkel oder einfach die besten Freunde: Über die Eltern-App eingespeicherte Kontakte können über die Uhr erreicht werden und freuen sich, wenn man an sie denkt.